Heute Abend: Lola Blau

Heute Abend: Lola Blau ist Komödie wie auch Tragödie mit gefühlvollen, aber vor allem komischen Songs voll von schwarzem Humor. Georg Kreisler zeigt das Leben hinter den Kulissen der Bühne und den Umgang mit der Wirklichkeit. Das Schicksal der Lola ist gleichzeitig auch das Schicksal es zwanzigsten Jahrhunderts.
Lola Blau, eine junge jüdische Schauspielerin, freut sich auf ihr erstes Engagement am Linzer Landestheater.
Der Einmarsch Hitlers zerstört ihre Träume. Sie flieht in die Schweiz um sich da mit ihrem Freund Leo zu treffen, sie wartet vergeblich. Um Geld zu verdienen singt Lola Blau in Nachtclubs. Die Ausweisung aus der Schweiz lässt nicht lange auf sich warten, aber schon kurz darauf erhält sie eine Einreisegenehmigung in die USA. Während der Überfahrt singt sie für die Passagiere der Ersten Klasse, aber auch für die anderen mittellosen Emigranten. In Amerika angekommen wird Lola Blau ein viel umjubelter Star, jedoch bleiben Probleme mit Alkohol und Tabletten nicht aus. In ihr werden immer mehr die Erinnerungen an Leo wach. Nach Ende des Krieges erhält sie einen Anruf von ihm. Sie kehrt sofort nach Wien zurück. Entsetzt von dem Anblick der Trümmer in ihrer Heimat wendet Lola sich von der unkritischen Bühne ab und geht zum Kabarett. Enttäuscht vom Starrsinn ihres Publikums, bleibt sie am Ende resignierend zurück.

Presse
… Das Ereignis dieser Inszenierung schlechthin ist die umwerfend-herzlich-natürliche „Lola Blau“ der Carola Moritz, die wie selten eine andere dieser Rolle eine wunderbare Natürlichkeit gibt, in Spiel und Gesang. Da lebt uns ein Mensch seinen Lebensweg vor, und gerade die kleinen Zusätze zum sehr genau inszenierten Buch Kreislers, wenn sie etwa immer wieder Leo‘s Bild in die Hand nimmt und ihn mit leben lässt an ihren Freuden und Sorgen, machen diese Inszenierung einmalig. Besonders überraschend ist der Wiener Slang, den sie hören lässt. Ein großes Sprach-Imitationstalent erlebt man hier. Pianist Michael Vardopoulos am E-Piano nutzt bei einigen Nummern sehr schön die Klangvielfalt des Instruments. Originell unterlegt der Pianist die „Frau Schmidt“ mit Drehorgelsound und „Wo sind die Zeiten dahin“ mit Spinettklang. Eindringlich das Ende, wenn „Zu leise für mich“ nicht mit dem Nachspiel, sondern mit einem Break nach dem letzten Gesangston endet … Georg Kreisler Archiv

Regie Carola Moritz
Auf der Bühne Carola Moritz und Stanislav Rosenberg
Musikalische Leitung und am E-Piano Stanislav Rosenberg
Bühnenbild und Design Atelier Fantômas
Kostüme Julia Rühmling
Licht- und Tontechnik Folker Seipelt

nächster Termin:
So 31.1.2021 – 11.00 Uhr Burg Uhlenhorst, 26122 Oldenburg

http://www.oldenburgia-matinee.jimdo.com